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Die erste Nachfahrt für diesen Urlaub - 32 Stunden bis Roscoff!

Hafenanlage Roscoff
Hafenanlage Roscoff

Diana's Logbucheintrag um 21.30 Uhr an Bord:


"So eine Scheiße! Mega Strömung vor dem Kap, es schaukelt, die See ist kabbelig und was macht Sven? Er schläft!"



Um die letzten 32 Stunden einmal von ganz vorne zu beginnen - 

Mittwoch, 29.07.2020 gegen 7.15 Uhr, endlich ablegen aus Fecamp.



Nachdem die vorletzte Nacht in diesem Hafen (aufgrund der Welle und dem Wind) noch einmal ein ganz besonderes Highlight für uns war (unser englischer Bootsnachbar bezeichnete es liebevoll als "den Versuch in einer Waschmaschine zu schlafen"), hieß es nun endlich - Leinen los.


Bei keinem Wind auf die Nase, lief also unsere eiserne Genua (der Motor) treu mit und schob uns langsam aber sicher nach vorne.


Ein festes Ziel? Gab es erst einmal nicht. 


Hauptsache weiter Richtung Atlantik. 

Weiter Richtung unseres ersten, festgesetzten Ziels - die Biskaya.


Auf dem Weg dahin durften wir neben Svens schlechtem Musikgemack (die Netzverbindung gab auf und wir mussten die Musik seines Handys nutzen), unser berühmt berüchtigtes Mittagessen auf See (Tütensuppe) und sogar eine Delphineschule aus der Ferne, genießen.


Ein traumhafter und sehr entspannter Tag mit viel Schlaf, Lesen, Quatschen und Genießen.

Nachdem alles so gut lief, haben wir uns dann überlegt die Nacht durchzufahren und als Zielhafen "Roscoff" anzulegen. 


So begann auch die typische Abendroutine.


Sven hat sich um ca. 20.15 Uhr ins Bett 

verabschiedet und ich habe die erste Wache übernommen. Bis zu dem Zeitpunkt als ich am Kap "De La Hague" und der Strömung ankam, auch ein sehr, sehr entspannter Abend.

Und dann ging die unruhige See und die mega Geschwindigkeit los.  

Eigentlich macht das auch wirklich Spaß, nur alleine an Deck ist es dann doch ein wenig gruselig, wenn das Schiff hin und her schaukelt und sich durch die kabbelige See windet.


Aber wie sagt man so schön: 

"Schlimmer geht immer!"


Als mir bei dieser Strömung noch ein anderes Boot entgegen kam (mit ungefähr schneckenähnlicher Geschwindigkeit) wurd mir bewusst, dass ich eindeutig auf der besseren Seite unterwegs war.


Die Dämmerung hilt tatsächlich bis kurz nach 23 Uhr an (siehe Bilder) und danach bescherte mir der helle Mond noch ein bisschen Sicht durch die Dunkelheit. 


Kurz nach 0.00 Uhr - Wachwechsel. 


Sven hatte für sein Empfinden ausreichend vorgeschlafen und ich konnte mich in die Koje, zum schlafen, verziehen.

Wobei schlafen, da tatsächlich eher das falsche Wort ist. Eigentlich befindet man sich immer mit einem Ohr an Deck und steckt eher in einem Dösezustand. Aber selbst hierfür ist schon unbedingtes Vertrauen zum anderen nötig, dass dieser sicher und angeleint im Cockpit bleibt. 


Während Svens Wachzeit ist der Mond tatsächlich schon gegen 2 Uhr wieder untergegangen und es wurde, bis auf ein paar Fischer drumherum, wirklich stockenfinster.


Gruselig, denkt ihr? 


Ja, aber auch absolut faszinierend, denn soo viele Sterne und Sternschnuppen in einer Nacht, sieht man zuhause tatsächlich nie.


Nachdem wir ab 5 Uhr beide wieder an Deck waren, konnten wir gegen 7 Uhr endlich die Segel setzen. Was eine umwerfende Stille, wenn der Motor ausgeht und man nur noch das Boot durch die Wellen rauschen hört.


Gegen 15 Uhr sind wir letztendlich in Roscoff (einem weiteren französischen Hafen) angekommen. Ganz im Gegensatz zu allen anderen Häfen zuvor, hat uns allein die Einfahrt und Ankunft schon beeindruckt und sehr sehr positiv überrascht.  


Mal schauen, wie das drumherum so ist, wovon wir euch in den nächsten Tagen sicherlich berichten werden. 


Bis bald


Sven & Diana

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Kommentare: 4
  • #1

    Anna-Maria Popovic (Donnerstag, 30 Juli 2020 23:39)

    Ich bewundere euch � also für mich wäre das nichts hätte längst die Hosen voll � bin gespannt auf weitere Zeilen und Bilder von euch. Bis dahin bleibt Gesund und immer guten Rückenwind � sagt man das so? LG Anna

  • #2

    Ulla von der KALUSI (Freitag, 31 Juli 2020 09:54)

    Hallo ihr beiden,
    Roskoff habe ich ja mit Klaus vor 3 Jahren gesehen, hat mir sehr gut gefallen. Nicht nur der Aufzug im Hafen, jeden Tag 8 Meter oder so, und ganz umsonst. !!!Damals gab es einen kostenlosen Touristenbus , der in den wirklich netten Ort fährt. Auch den botanische Garten neben dem Hafen fand ich lohnend, aber Achtung. ( Tipp einer Gartenirren) ich wünsche euch eine schöne Zeit dort......groetjes uit Willemstad

  • #3

    klaus von der kalusi (Freitag, 31 Juli 2020 22:54)

    Mit dem touristenbus kann man auch zum supermarkt. Wir haben uns damals im Nachbarort namen weiss ich nicht mehr einen Leihwagen gemietet für wenig Geld und die Gegend erkundet. Lohnt sich Fahrt mal nach morlaix oder l'aberwrach oder hinkelsteine angucken an der Küste

    Klaus

  • #4

    Diana und Sven (Samstag, 01 August 2020 14:18)

    Vielen Dank für eure hilfreichen und erwärmenden Kommentare, das zaubert uns immer ein Lächeln ins Gesicht!