Roscoff - Wir können den Atlantik schon riechen!

Wir sind angekommen! 

Endlich hat auch uns das Urlaubsfeeling so richtig gepackt und dazu, hat unsere Umgebung hier in Roscoff einen erheblichen Beitrag geleistet.

Schon als wir nach unserer Nachtfahrt um den Steinwall in den Hafen gefahren sind, kam uns der Gedanke: 

"Wow, das sind hier ja mal traumhafte Aussichten."

Und mit Aussichten ist nicht nur gemeint, dass der Hafen sehr neu, sauber und gepflegt aussieht. Nein, er ist auch super geschützt vor Wind und Welle, das Wasser bekommt immer mehr Atlantikfeeling und er liegt nicht zwischen hohen, dreckigen Kaimauern, sondern in einer wundervollen kleinen Bucht (siehe Fotos).

Als wir am Ankommenstag dann noch einen kurzen Abstecher in die kleine aber super schöne Innenstadt gemacht haben (wirkt irgendwie ein bisschen mediteran), waren wir restlos begeistert.

Diese Begeisterung muss sich dann allerdings auch auf meine Lautstärke, beim telefonieren am selben Abend (mit den lieben Zuhause) ausgewirkt haben. Nach ca. 2 Stunden Skype-Gespräch im Cockpit, sah ich am Ende des Stegs einen Mann, der sich augenscheinlich aufregte und mir eine seltsame Geste mit den Armen zuwinkte. Naja, dachte ich mir, ich seh dich eh nicht so schnell wieder und du hast ja recht, ich sollte jetzt wohl mal ein bisschen leiser reden.

Wie es das Schicksal so will, lag dieses Boot einen Tag später direkt gegenüber von uns. Bei genauerem betrachten, während des Frühstücks, sind mir dann direkt zwei (etwas ungünstige) Dinge aufgefallen:

1. Er ist auch Deutscher 

2. Sein Boot sieht auch so aus, als hätte es ähnliche Pläne wie wir.

Mist, hatte ich uns da direkt den ersten Kontakt versaut?! 

Als wir am Nachmittag kurz in ein Gespräch kamen, erfuhren wir zum einen, dass die beiden noch mit uns redeten. Und zum anderen, dass sie ihre Pläne aufgrund von Corona erst nächstes Jahr umsetzen wollen. 

Puh, nochmal Glück gehabt. 

Allerdings werde ich ab jetzt eindeutig mehr darauf achten, wie ich meinem drumherum begegne. Schließlich würden wir uns ja schon darüber freuen, auch andere Segler auf der Reise kennenzulernen.

Nachdem wir uns in den letzten Tagen dann das kleine Örtchen noch näher angeschaut haben, sind wir auch endlich das erste Mal schwimmen gegangen. 

Ein wundervolles Gefühl und einfach eine wunderschöne Zeit hier. 

Wir genießen jeden Moment in vollen Zügen und haben aufgrund der immer besseren Klarheit des Wassers das Gefühl:

"Wir können den Atlantik schon riechen".

Eigentlich wollten wir heute weiter, zu unserem letzten Stop vor der Biskayaüberquerung. Doch als der Wecker um 7.00 Uhr geklingelt hat, haben wir uns angeschaut und wussten beide: 

"Ne, heute ist die Lust und Motivation nicht nach segeln."

Welch eine Freiheit so entscheiden zu können und nicht (wie in einem drei Wochen Urlaub) irgendwann einfach weiter zu müssen. Auch das trägt nochmal maßgeblich dazu bei, dass bei uns nun angekommen ist, dass jetzt 365 Tage Urlaub angebrochen sind.

Wir machen uns nun heute noch einen tollen Tag in Roscoff, ehe es dann morgen auch wieder weiter geht.

Mehr Bilder findet ihr wie immer unter:

https://www.instagram.com/freewilly_sailing