Tag 44 unserer Reise ist fast rum und wir würden sagen:
"Mehr davon, bitte!"
Heute morgen um 10 Uhr wurden wir von einem leisen klopfen an Bord geweckt und es folgte eine Einladung, zum Bier am Abend (solche Formen der Wecker, sind genau nach unserem Geschmack).
Vor zwei Tagen war es nämlich so weit - endlich Gleichgesinnte im Hafen.
Thomas und Klaus (zwei derzeitige Einhandsegler aus Deutschland) machten vor drei Tagen, ebenfalls ihre Leinen in Povoa fest. Nachdem wir am Samstag schon einen wunderschönen Abend, bei einigen Bieren auf unserem Willy verbracht haben, gibt es heute noch einen Abschlussabend bei Klaus an Bord (er fliegt für 3 Wochen zurück nach Deutschland).
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schön es ist, endlich mal wieder Kontakt zu anderen Menschen zu haben. Natürlich haben wir ja uns untereinander. Aber wenn man 24/7 aufeinander hängt, können einem schon mal die Gesprächsthemen ausgehen.
Umso schöner war es dann, andere Geschichten, Erlebnisse und vor allem Empfindungen dem Segeln gegenüber, kennenzulernen und zu hören. Vor allem mich hat es nochmal ordentlich bestärkt, dass es gar nicht sooo normal ist, sich als Frau auf so ein Vorhaben einzulassen!
Zudem denke ich ja immer, wenn mich mal mehr Welle oder Wind trifft:
"Was mache ich hier gerade überhaupt?"
Oder:
"Mein Gott bin ich eine Pussy, dass ich jetzt schon wieder Sorgen kriege und mir wünschte, es würde weniger. "
Seit diesem Abend weiß ich:
"Anderen geht es ganz genauso (mal gucken wie schnell ich das wieder vergesse :D)."
Naja, so startete dieser Tag auf jeden Fall schon mit einem Lächeln und der Vorfreude, auf einen weiteren netten Abend unter Gleichgesinnten (allerdings mit komplett anderen Zielen. Thomas möchte nach Afrika und Klaus vermutlich ins Mittelmeer).
Daraufhin konnte dann endlich auch einmal eine runde Sport an Bord gemacht werden (wenn wir schon mal so früh aufstehen), ehe es zum Frühstück in die Stadt ging.
Dort angekommen gab es dann, ganz Urlaubsfeelingsmäßig, zwei große Eisbecher und eine Karaffe Sangria (der Preis und das Aussehen waren einfach unwiderstehlich).
Ein Tag in Porto:
So gestaltet sich unser Leben hier in Povoa gerade ziemlich entspannt, bis auf unseren Besuch in Porto. Die Stadt ist durch die super Zugverbindung sehr gut zu erreichen und wir wollten es uns natürlich nicht nehmen lassen, sie zu besichtigen. Also ging es morgens nach dem Aufstehen kurzerhand zum Bäcker, zwei Kuchen auf die Hand (die Auswahl an Kleingebäck und Kuchen ist hier tatsächlich überragend) und ab in den Zug. In Porto angekommen wurde natürlich zuerst Google nach den Top Sehenswürdigkeiten befragt und es konnte losgehen.
Kirchen und Brücken besichtigen, Innenstadtbummel und als Abschluss noch eine Weingut Besichtigung (obwohl ich eigentlich gar keinen mag).
Ende vom Lied war - drei Flaschen Portwein im Gepäck, da mir ganz plötzlich dieser 20% Wein ganz herrvoragend schmeckt (was auch immer die Portugiesen da richtig machen).
Das weitere Vorhaben des Tages hieß dann eigentlich "nur" noch:
"Stand up Paddel Board suchen, als Geburtstagsgeschenk für Diana."
Diese Sache gestaltete sich allerdings dann doch äußerst schwierig, da diese Dinger in ganz Portugal mittlerweile ausverkauft sind. Zum guten Schluss hatten wir 25km und 30000 Schritte auf unserer Uhr, als wir endlich am Decathlon, mitten im Industriegebiet, das allerletzte Board ergattert haben und ich es mit Stolz, weitere 40 Minuten bis zur Metro geschlürt habe.
An dieser Stelle überkam uns dann auch die absolute Erschöpfung und eigentlich wollten wir nur noch ein Bier und ins Bett. Auf dem Rückweg konnten wir unser Glück dann kaum fassen - wir kamen an einem Mini "Wok to go" vorbei, bei dem es tatsächlich ein Buffet gab. Ihr könnt euch vorstellen, wo unsere Mägen nach diesem Tag hingen und was es für eine wohltat war, um 21.30 Uhr endlich etwas zu essen zu finden.
So ging ein unglaublich toller Tag in Porto zu Ende, mit vielen wunderbaren Erlebnissen und meinem sehnlichsten Geburtstagswunsch:
"Endlich ein eigenes Stand up Board".
In den nächsten Tagen entdeckte ich den leckeren Wein im übrigen dann noch deutlich günstiger im Supermarkt und ich kann sagen - davon haben wir jetzt genug.
Der Bordalltag:
Ansonsten haben wir die letzten Tage hier natürlich wieder viel aufsehen erregt und zum werkeln genutzt.
Da der Weg zum Supermarkt und an die Promenade etwas weiter ist, konnten wir zum ersten Mal unsere Fahrräder so richtig testen (vielen Dank nochmal an die Kita für dieses tolle Geschenk).
Den Blicken und der Begeisterung nach zu urteilen (so klang zumindest die Stimmmelodie der Menschen die uns angesprochen haben) haben die Portugiesen solch kleine Räder anscheinend noch nicht gesehen (das es keine Autounfälle wegen den Blicken der Autofahrer gab, scheint mir ein Wunder).
Außerdem haben wir uns (nachdem ich nun um ungelogen 24 Mückenstiche an einem Bein reicher bin) ein Fliegengitter für unser hinteres Luk gebastelt. Da es im Laden sonst 80 Euro kostet, hat Sven uns aus Draht einfach einen Rahmen gebaut und ich habe aus einem 5 Euro Riesenmoskitonetz, ein Stück rausgeschnitten und darum genäht.
Es funktioniert herrvoragend!
Des weiteren mussten wir das erste Mal Wäsche waschen.
Funktioniert im Eimer tatsächlich so gut wie in der Waschmaschine, ist nur ein bisschen anstrengender.
Jetzt freuen wir uns erst einmal auf einen weiteren, gemütlichen Abend unter Seglern, ehe wir vermutlich am Mittwoch wieder aufbrechen, um in Richtung Lissabon zu segeln.
Wir freuen uns schon darauf euch davon zu berichten.
P.S. Wo gerade bei euch der Herbst wieder einkehrt - hier braucht man nach dem Tag in Badehose und Bikini jetzt Abends im übrigen auch wieder einen Pullover :-P
Kommentar schreiben
Anna-Maria Popovic (Montag, 31 August 2020 20:58)
Achjaaaa wenn die Portugiesen eines können dann ist es Wein machen �� und ich kann da wahrlich mit Reden denn Manuels Vater macht noch selbst Wein � ihr beiden habt ja schon wieder viel erlebt und ich freue mich mit oder für euch das ihr gleichgesinnte getroffen habt und euch austauschen könnt � Porto ist auch wirklich sehr schön und man kann viel Unternehmen Lisabon gefällt mir Persönlich nicht so gut aber das ist Geschmackssache, sagte auch der Affe und biss in ein Stück Seife � aber findet es für euch selbst heraus. Ich wünsche euch noch viel Spaß und gute Reise nach Lisabon freue mich wieder von euch zu lesen � LG Anna