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Auf dem Sprung nach La Gomera

Weihnachtsstimmung auf dem Boot
Weihnachtsstimmung auf dem Boot

Tag 137



Hallöchen ihr Lieben! 

Nach langer Zeit melden wir uns auch mal wieder bei euch und können sagen:



"Wir haben Herbst im Paradies!"



Deshalb gibt es aus der letzten Zeit auch gar nicht so viel zu berichten. 


Nachdem wir in Gran Tarajal, auf Fuerteventura, ein paar wunderbare Tage am Strand und mit Schnorcheln verbracht haben, wurde es dringend Zeit aufzubrechen. Ein Tiefdruckgebiet kündigte sich an, welches uns auch derzeit immer wieder viel Wind und sogar ganze Tage mit Regen beschert.



Von den Holländern bekamen wir nochmal den Hinweis, das Weihnachten und Silvester auf La Gomera wunderschön sein soll. So entschieden wir uns also dafür jetzt schleunigst in die Richtung zu segeln, bevor uns das Tiefdruckgebiet irgendwo für länger festsetzt.


Am Montag den 23.11.2020  ging es also gegen Mittag, bei strahlenstem Sonnenschein und einer sanften Brise, weiter. Nicht ganz zu den äußeren Umständen passend konnte ich mich den ganzen Tag, während des Strickens einer Mütze, herrlich entspannen. 

Für uns war klar, dass wir auf jeden Fall in die Nacht fahren würden und entweder nachts in Las Palmas auf Gran Canaria ankommen oder den nächsten Morgen direkt auf Teneriffa. 


Als wir am letzten Ende Fuerteventuras angekommen waren, verließ uns passend zur beginnenden Kreuzsee (Wellen aus allen Richtungen, was typisch für die Kaps ist) auch der Wind und wir mussten motoren. 


Und so verlief dann auch die Nacht. An Schlaf war (zumindest für Sven) nicht zu denken. 


Immer wieder hieß es:


"Motor aus und Segel trimmen und zwei Stunden später, alles wieder zurück und Motor wieder an."



Was eine Nacht. 

Zudem kamen natürlich noch unzählige Fähren dazu, die aber netterweise meistens an uns vorbei gefahren sind, sodass wir unseren Kurs beibehalten konnten.


Da es uns in der Nacht gut ging und wir gerade in dem Moment auch wieder guten Wind hatten, entschieden wir vor Gran Canaria weiterzufahren und direkt nach Teneriffa zu segeln. 


Bei beeindruckender Lichterkulisse ging es also an Gran Canaria vorbei, direkt auf die nächsten Lichter am Horizont zu.


Als wir am morgen Teneriffa erreichten  wurde es wie so oft (kurz vor Schluss) nochmal ungemütlich. 

Viele Häfen sind von einer riesigen Betonmauer eingerahmt. Das bedeutet die Welle rollt gegen die Mauer und wird genau so wieder zurück geworfen. 

Das macht natürlich auch einen ganz unbequemen Seegang. 


In Santa Cruz (der zweiten Hauptstadt der Kanaren) angekommen, waren wir endlich mal wieder in einer Großstadt und nutzen die Zeit ein wenig zum shoppen.


Kaum zu glauben, aber Sven hat das erste Mal in seinem Leben schon alle Geschenke vor dem 23.12 zusammen und ist sogar schneller als ich. Unfassbar.



An diesem Hafen zeigten sich uns allerdings auch wieder einige Coronaleidtragende. Mehrere Kreuzfahrtschiffe (Aida's, Mein Schiff's etc.) lagen verwaist am Kai oder vor Anker. 

Vermutlich einzig von einem kleinen Teil der Crew bewohnt. 



Außerdem ist der Hafen dort leider ein wenig unruhig, da die Fähren die dort ankommen natürlich durchgehend ihre Generatoren laufen haben. 


Auch in diesem Ort war unser Aufenthalt nur von kurzer Dauer. 

Am Sonntag den 29.11 eröffnete sich uns (passend zum 1. Advent) noch ein Wetterfenster, welches uns noch weiter in den Süden brachte. 


Falls ihr euch fragt, warum wir so schnell weiterfahren und uns nichts mehr von den Inseln anschauen, hier die Erklärung:


Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr noch ein bisschen Besuch von Zuhause empfangen können und wollen dann mit diesem, die Inseln Teneriffa und Gran Canaria erkunden. So müssen wir uns nicht alles doppelt anschauen und sie erwartet auch noch ein  paar Highlights. 


Außerdem sinkt die Wahrscheinlichkeit, das wir noch in die Karibik segeln täglich, mit der aktuellen Coronalage. Wir möchten einfach nicht mehr als einen Monat auf See verbringen um Vorort in Quarantäne zu landen oder uns nur einen Insel anschauen  zu können, bevor wir wieder nach Hause müssen. 


Dafür ist die Wahrscheinlichkeit zu groß, dass wir so eine Reise nochmal machen und dann viele Orte schon kennen und direkt in die Karibik weiterfahren. 




Naja, um nochmal zu unserer Adventstour zurück zu kommen - es war ein ganz wundervoller Tag. 

Die Regenwolken hingen immer wieder an den Vulkanen fest, sodass wir bei viel Sonnenschein und gutem Wind, Segeln konnten. 


Sogar die erste Kerze blieb draußen teilweise an. 



Derzeit sind wir in San Miguel und warten nun auf den passenden Wind, um nach La Gomera zu segeln. Die Zeit des Wartens wurde natürlich schon mal genutzt, um das Boot (zumindest innen) ein bisschen weihnachtlich zu gestalten und wir können sagen:


"Es ist eine ganz wundervolle Stimmung"


Zu wissen, dass wir jetzt jeden Morgen bei Weihnachtsmusik, den brennenden Adventskerzen und vor allem gemeinsam frühstücken und in den Tag starten können, ist unglaublich. 


Ob wir so eine Weihnachtszeit und Stimmung wohl nochmal erleben? 


Wir genießen es in vollen Zügen und mit den Weihnachtsleckereien, die wir von unseren Lieben bekommen haben, ist es fast wie Zuhause.



Nur nicht ganz so kalt, stressig und einen Hauch besinnlicher und gemütlicher :-)

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