Tag 152
Während der Vorbereitungen für diese Reise, begleiteten uns einige Wunschvorstellungen und Spinnereien, wie das alles wohl so werden könnte.
Klar war natürlich, dass wir uns die meiste Zeit in den Orten fußläufig bewegen würden, aber das wir noch zu kleinen "Wanderern" werden, hätten wir irgendwie nicht erwartet.
Doch diese Insel ist geradezu prädestiniert dafür. Selten war die Lust zu wandern und die Umgebung zu erkunden, so groß wie hier auf La Gomera.
Aber zuerst einmal sind hier ein paar Daten und Fakten über die Insel, bevor ich euch vorschwärme, warum es hier so einmalig ist.
- La Gomera ist die zweitkleinste der kanarischen Inseln und liegt etwa 30km von Teneriffa entfernt.
- Sie ist, wie alle anderen Inseln auch, vulkanischen Ursprungs. Der letzte Vulkanausbruch ist allerdings 3 Millionen Jahre her.
- Es wohnen hier ca. 22000 Menschen, wobei davon allein 9000 in der Hauptstadt San Sebastian leben.
- Die Insel hat einen Durchmesser von 25km, ist ca. 1400m hoch und die palmenreichste von allen.
- Die Entfernung nach Deutschland beträgt ungefähr 3800km.
- La Gomera gilt als die Wanderinsel, was insbesondere an dem Nationalpark Garajonay liegt. Dieser befindet sich sehr zentral und ist fast immer von Wolken umgeben. Dies lässt die einzigartige Szenerie eines Märchenwaldes entstehen.
In den letzten Tagen haben wir uns ein wenig Zeit genommen, diese Insel zu erkunden und sind absolut beeindruckt.
Schon auf der Autofahrt (welche oft sehr steil und vor allem kurvenreich ist) werden einem zahlreiche, unvergleichliche Ausblicke geboten.
Zwischen dunkelgrün, dichtbewachsenen Bergen, bishin zu kahlen, braunen, sehr tiefen Tälern ist alles dabei.
Von unten aus San Sebastian, sieht man täglich schon, wie sich die Wolken im Tal des Nationalparks festhalten, was einen dann aber dennoch fasziniert, wenn man mittendrin ist.
Plötzlich ist nur noch Nebel zu sehen. Man fährt von strahlenstem Sonnenschein und 22 Grad in dicken Regen und kalte 11 Grad.
Klingt nicht schön - Es ist aber genau das, was diese wundervolle Szenerie ausmacht. Der Nebel schleicht sich durch die moosbewachsenen und verwinkelten Bäume und es wirkt einfach magisch.
Außerdem, bekommen auch wir so ein wenig Herbstfeeling!
Die Wanderwege sind alle gut beschildert und jeder Einzelne, bietet einfach herrliche Aussichten.
Einzig unser standard Schuhwerk "FlipFlops" ist bei viel Regen und den manchmal steilen und steinigen Abstiegen, etwas an seine Grenzen gekommen.
Gut, dass es immer wieder Pfützen und Wasserläufe gab, indem man seine Füße kurz baden und vom Schlamm befreien konnte.
Das hat das Ganze schon deutlich weniger rutschig gemacht.
In den zwei Tagen, in denen wir jetzt einen Mietwagen hatten, haben wir die "Städte" Hermigua, Agulo, Vallehermoso und Santiago besucht.
Wobei "Stadt" eindeutig geprahlt ist.
Genau genommen sind das alles kleine Berg- oder Taldörfchen, in denen es meist nur eine Apotheke, einen kleinen Supermarkt, ein paar Restaurants und ganz viele Obstplantagen gibt.
Und hier kommen wir schon zu meinem nächsten Highlight. Überall wächst genau das Obst und Gemüse, welches ich liebe und auch essen darf.
Bananenstauden an jeder Straßenecke, Mango- und Granatapfelbäume, Orangen, Limetten, Avocados.
Tatsächlich entdecke ich täglich ein neues Highlight.
Hier wirkt einfach alles noch so klein, friedlich und normal.
Es ist nichts zu spüren, von dem Coronawahn der Zuhause herrscht und jeder hilft jedem.
Eine ganz wundervolle Stimmung.
Wir werden auf jeden Fall noch häufiger einen Mietwagen nehmen, um noch mehr von diesen tollen Wandertouren zu entdecken und zu genießen.
Jetzt kümmern wir uns allerdings erst einmal um die Muskel- (und)kater pflege in den Beinen, was uns aber bei gemütlichen Abenden mit den anderen Bootcrews (Offcourse, Inaya und Skellig) bestimmt super gelingen wird!
Bis bald ihr Lieben und haltet durch Zuhause!
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