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Familienzeit Zuhause vs. Segeln nach Madeira

Segeln vs. Familytime
Segeln vs. Familytime

Kaum zu glauben, aber nun ist es schon über eine Woche her, dass ich mich von Sven und unserem Willy verabschieden musste.


Tatsächlich hat sich das komische Gefühl super schnell gelegt und noch schneller hat sich wieder eine Art "Alltagsroutine" eingeschlichen.


Morgens um 8 Uhr klingelt der intuitive Wecker in mir (Ja, tatsächlich bin auch ich hier deutlich eher wach und schlafe erheblich schlechter als auf dem Boot), dann lade ich mich immer bei lieben Menschen zum Frühstück ein, genieße nachmittags wieder typisch deutsche Kuchen, ehe ich meistens zum Abendessen bei meiner Familie bin und mich dort verwöhnen lasse.

Also ihr merkt, ich führe gerade ein Luxus-Lotta-Leben mit viel Genuss, tollen Gesprächen und lieben Menschen.


Dann geht's am späten Abend wieder zurück in die Wohnung, bevor ein neuer Tag mit ähnlicher Reihenfolge beginnt. 


Es ist absolut wundervoll für mich all die lange vermissten Menschen endlich wieder zu sehen, sie in die Arme zu schließen und sich gemeinsam all das zu erzählen, was man in dem letzten dreiviertel Jahr verpasst hat. 

Und ich kann euch sagen, dass ist ganz schön viel!


Während Sven und Christoph sich auf ein weiteres Abenteuer und neue Erfahrungen auf See begeben haben, musste ich feststellen, dass sich auch in der Heimat viel verändert hat und dies dementsprechend viele neue Erfahrungen für mich bereit gehalten hat.

Hierzu werde ich euch aber am Ende meines Heimaturlaubes eine längere Zusammenfassung schreiben, denn ich kann jetzt schon sagen:


"So eine Reise bringt tatsächlich lebensverändernde, persönliche Einstellungen und Zielvorstellungen mit sich".





Ihr könnt euch vermutlich vorstellen, dass dies ein Blogbeitrag der etwas anderen Art wird.



Wie ihr vermutlich alle wisst, bin ich die kreative und wortgewandte in unserer Beziehung. Somit gibt es diesmal das erste Mal, neben meinem eigenen Beitrag, einen Gastbeitrag zu lesen.


Christoph hat sich erbarmt,  euch von der letzten Woche an Bord und von ihrem 

Vater/Sohn Törn zu berichten.


Ich freue mich drauf, euch diesen Beitrag hier im direkten Anschluss zur Verfügung zu stellen und bin auf eure Reaktionen schon sehr gespannt.


An dieser Stelle auch schon mal vielen, vielen Dank an Christoph, für deine Mühen und die vielen tollen Worte über eure gemeinsame Zeit an Bord :)



Willy in Madeira
Willy in Madeira




Ein Gastbeitrag von Christoph 

(Sven's Papa)

 


Zuhause sitze ich mit schlechtem Gewissen und überlege mir: 


"Du kommst während Corona doch nicht weg. Das ist halt einfach nicht möglich…. 


Doch ist es!"


Urlaub eintragen und nachdem der Termin klar ist:

- Flug buchen, 

PCR-Test machen, 

- Transfer zum Flughafen, 

- 4 ½ Stunden Flug und zack, 

stehe ich auf dem Flugfeld von Las Palmas de Gran Canaria und sehe meine Elke, Diana und Sven nach langer Zeit, aber nur für kurze Zeit, wieder. 

Dann checken Diana und Elke in ihren Flug ein und Sven und ich sitzen im Bus zum Jachthafen. 

Ab aufs Schiff, einräumen und kurze Zeit später sitzen wir in einem kleinen Restaurant am Hafen. Für mich fühlt es sich so an, wie die neue Freiheit!

Dass das so einfach ist….



Einziger „Wehrmutstropfen“ ist die ständige Maskenpflicht auf der Straße.

Aber was soll’s.     

Zurück im Hafen lerne ich zwei super nette Menschen (Mandy und Alex) kennen, für die ich ein paar Dinge aus Deutschland mitgebracht habe. Ihr Leben und ihr Segelprojekt stehen unter dem Motto: „See the little things!“ 

Eine Einstellung, die auch mein Leben begleitet.


Der Samstag wurde zum aklimatisieren genutzt und Sonntag ging es dann ab auf das große Wasser. Tanks voll, Wetter geht (leider ein bisschen am Wind Kurs) und los ging die Tour. 

Kurz nachdem wir die Segel gesetzt haben, sehe ich meine erste Delphinschule… und die können richtig was!! Es gibt auch andere, die haben einen anderen Auftrag, kreuzen unseren Kurs mit 90° und sind sofort wieder weg. 

Dann die erste von 2! Wenden nach Madeira und an Backbord sehen wir Teneriffa. Der Teide begleitet uns bis weit in die 1. Nacht hinein und wir stellen fest:

"Seebeine müssen uns erst wieder wachsen!


Die Nacht war schön, aber das ständige Bocken des Schiffes am Wind, forderte seinen Tribut. Der Montag war vom Gefühl her auch nicht so der Brüller, aber als die Sonne ins Meer tauchte, kam das gute Gefühl zurück. Kurz vor Ende der 2. Nacht ließ der Wind nach und die 2. Wende! nach Gran Canaria stand an. Später ließ der Wind ganz nach und wir setzten für die letzten 80 Meilen die eiserne Genua. 

Ankunft auf Madeira am Mittwoch morgen um 3 Uhr. Der Mariniero gab uns die Anweisung vor dem Hafen zu ankern, bis weitere Anweisungen kämen. 

Die kamen dann „schnell“ Mittwochnachmittag um 14:30 Uhr.             Wir hatten einen Termin mit dem Dingi um 15 Uhr in der Marina zum PCR Test, welcher durch die Maritime Polizei durchgeführt wurde. Pünktlich um 16:30 Uhr wurde dann der Testabstrich bei uns genommen, bevor es für uns wieder zurück in Quarantäne auf das Schiff ging. Die Polizei teilte uns mit, das das Ergebnis dann am nächsten morgen per E-Mail käme. Letztendlich nahmen wir dann Donnerstag nachmittag Kontakt mit der maritimen Polizei auf um zu erfahren, dass wir eigentlich schon seit morgens in die Marina hätten einlaufen dürfen. 



Dort liegen wir jetzt und genießen unsere Zeit.

Funchal ist schön.

Madeira ist schön.

Und insgesamt, auch immer eine Reise wert!


Jetzt schauen wir nach vorne und warten, auf das passende Wetterfenster um die nächsten 500 Seemeilen zu den Azoren, in Angriff zu nehmen.


Von da aus hoffe ich euch noch einmal meine Eindrücke schildern zu dürfen bevor ich wieder an Diana übergebe.

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Kommentare: 4
  • #1

    Werner Bielawa (Montag, 26 April 2021 21:05)

    Beste Grüße vom festen Boden zu Hause. Das war schon mal ein ganz toller Bericht:
    lustig und mitten drin. Freu mich auf die nächsten News. Euch immer eine Hand bereit.. na, ihr wisst schon. Viel Spaß bei euren Vater/ Sohn-Ding. Beste Grüße Martin und Werner

  • #2

    Werner Bielawa (Montag, 26 April 2021 21:05)

    Marion und Werner - natürlich �

  • #3

    Uwe Fächner (Dienstag, 27 April 2021 18:09)

    Hi Jungs.
    Ich beneide euch um eure Freiheit. Schön zu lesen, das es euch gut geht.
    Hier gibt es außer ein paar neue Solaranlagen nicht viel neues - Könnte Sven gut gebrauchen..:-)
    Bis bald auf ein Bierchen und ein paar Gitarrenklänge ...
    Uwe und Heidi

  • #4

    Bert (der Onkel vom Sven) (Samstag, 01 Mai 2021 16:59)

    Wow, Christoph, danke für die tollen Impressionen beim Segeln auf dem Atlantik.
    Viele Grüße
    Bert